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Wenn perfekt nicht gut genug ist: 5 TIPPS gegen Perfektionismus

Am 30. Jänner 2020 hat Prof. Raphael M. Bonelli im Festsaal von Währing einen Vortrag über Perfektionismus gehalten. Als Neurowissenschaftler, Psychiater und systematischer Psychotherapeut hat sich Bonelli mit dem Thema intensiv beschäftigt und einige Bücher veröffentlicht. Er hat mit uns seine professionelle und persönliche Erfahrung geteilt und u.a. einige Tipps gegeben, damit wir gegen diese unerkannte Krankheit unserer Epoche kämpfen. Fühlst du dich angesprochen? Dann klicke auf den Beitrag, um mehr zu erfahren!

1.    Perfektionismus soll nicht mit dem Streben nach Perfektion verwechselt werden. Die Bemühung um Vollkommenheit ist eine gesunde Haltung, die dem Menschen ermöglicht, sich zu entfalten und den anderen zu dienen. Perfektionismus entsteht erst dann, wenn das Ziel nicht das Dienen ist, sondern die Bewahrung des eigenen Bildes vor den Augen der Mitmenschen. Die Motivation unseres Tuns stellt den feinen Unterschied dar.
Frage dich also: Warum mache ich es?

2.    Versuche, das „Soll“ nicht zum „Muss“ zu machen. Dieses innere Dogma erzeugt in uns Beratungsresistenz, Angst vor Fehlern, Neigung zur Kontrolle und Starrheit, was zur Erschöpfung unserer Seele führt.

3.    Ursprung des Perfektionismus ist die fehlerhafte Überzeugung, etwas vorweisen zu müssen, um Wert zu haben. Vergiss nie, dass dein Wert nicht darin liegt, was du leistest, sondern darin, wer du bist. Das gilt auch für die Mitmenschen, deren Fehler wir mit Geduld akzeptieren sollten.

4.    Anknüpfend zum 3. Punkt ist zu betonen, dass man lernen sollte, die eigene Durchschnittlichkeit und Fehlerhaftigkeit zu akzeptieren. Erinnere dich stets daran, dass du und ich gewöhnlich und durchschnittlich sind. 

5.    Perfektionismus ist wie eine Maske, die man nur schwer ablegen kann. Versuche aber jeden Tag, dich selbst zu zeigen, wie du bist, und behalte das höhere Ziel deines Tuns vor Augen. Versuche, vom „Ich“ zum „Du“ zu kommen, weil dich das frei machen wird.

Zusammenfassend ist Prof. Bonelli der Meinung, dass die Tugenden von Klugheit (1), Maß (2), Gerechtigkeit (3), Demut (4) und Tapferkeit (5) unsere Rettungsanker sind. Diese können wir üben, um vom ungesunden Perfektionismus loszukommen.

Giulia

p.s. Lesetipp:

Perfektionismus. Wenn das Soll zum Muss wird. Raphael M. Bonelli.
 

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