Nächstes Jahr, ungefähr um diese Zeit, findet voraussichtlich die zehnte Direktwahl zum Europäischen Parlament statt. Für die meisten dürfte diese Tatsache nicht für Aufregung und zu eingehender Beschäftigung zum Thema Europawahlen führen. Aber sind wir mit dieser Einstellung auf dem richtigen Weg?

Vom 16. bis zum 19. März reisten drei von uns (María Jose, Ana Marie und ich) nach Coimbra in Portugal, um uns dafür einzusetzen, dass die Bedeutung von Demokratie in Europa besonders bei den jungen Menschen präsenter wird.

Die Reise wurde von der European university College Association (EucA) veranstaltet und ist Teil eines 22-monatigen Praktikums, welches uns an einige der schönsten Orte Europas führt. Die EucA ist eine 2008 gegründete und von der EU finanzierte Organisation, welche die akademische und berufliche Entwicklung von den Studierenden Europas durch verschiedenste Veranstaltungen im Sinne des gegenseitigen Austausches fördern will. Universitäre und studentische Einrichtungen können Mitglieder der EucA werden, wodurch die Teilnahme an den Projekten wesentlich vereinfacht wird. Auf diese Weise sind wir letztendlich auch zu dem Praktikum gekommen, da das Studentinnenheim und Kulturzentrum Währing seit Januar diesen Jahres Mitglied ist. Das aktuelle Praktikum „Gen Z Votes“ soll studentischen Austausch nun über Diskussionen und dem gemeinsamen Ziel ermöglichen, junge Menschen mehr zu demokratischer Beteiligung zu motivieren. Für den ersten Meilenstein unseres Praktikums wurde die portugiesische Stadt Coimbra ausgewählt, wo wir durch Kurzvideos für Social Media jungen Menschen zeigen sollten, welche Wichtigkeit ihre politische Beteiligung hat und welche Vielfalt an Möglichkeiten ihnen die EU bietet.

Trotz aller Vorfreude begann das Abenteuer für uns durch die 12-stündige Anreise und unsere direkt anschließende Präsentation zur Kultur Österreichs, mit größerem Stress. Nach bewiesenem Durchhaltevermögen, fiel es allerdings schnell leicht, sich auf die anderen Teilnehmenden aus 15 europäischen Ländern einzulassen und den ersten Aspekts des Austausches zu erfüllen. Nach ausgiebiger Erholung ging das Programm am nächsten Tag dann richtig los. Wir bekamen Vorträge von Jugendaktivisten über ihr individuelles Engagement, eine Einführung zum Filmen mit Handykameras eines Rucksackjournalisten, Einblicke in die Arbeit einer journalistischen Influencerin und Unterricht zur Kamerapräsens eines Schauspielers zu hören. Mit dieser Grundlage starteten wir am dritten Tag mit der praktischen Arbeit. Zunächst wurden wir in Gruppen mit 4 unterschiedlichen Themen eingeteilt, wobei jeder eine bestimmte Rolle in seiner Gruppe erhielt. Meine Gruppe erhielt das Thema vergangene und aktuelle Jugendbewegungen, welche die Politik beeinflussten. Dazu sollte wir 10 kurze und ein langes Video für Instagram oder TikTok und YouTube drehen. Meine Rolle als Aktivistin bestand zwar in erster Linie darin, zu recherchieren, jedoch drehte ich auch ein eigenes Video zu den Montagsdemonstrationen 1989 in der DDR. Alle Videos kreierten wir an unterschiedlichen Stellen der Stadt, sodass eine Besichtigungstour inklusiv dabei war. Besonders nutzten wir die mittelalterliche Universität und den botanischen Garten für unsere Hintergründe. Nach getaner Arbeit, konnten Ana Marie und ich letztlich die Reise frühzeitig ausklingen lassen, indem wir das abendliche Ambiente und das Essen am Fluss Douron in der Stadt Porte genossen. Von dort flogen wir am nächsten Tag zurück nach Wien.

Letztendlich konnten wir wohl einiges an neuen Eindrücken mitnehmen, die uns in unserer Auffassung bekräftigen, dass wir als GenZ Europas den Einfluss besitzen, die Gesellschaft zu verändern und dies auch nutzen sollten, wenn wir in Zukunft unsere Interessen vertreten sehen wollen. Nun geht es darum, unsere Videos effizient zu verbreiten und unsere Arbeit während der nächsten Reise Ende April nach Catania in Italien weiterzuentwickeln.

Videos:
- euchangemakers: Welcome to the GenZ Series!! Do you know how to influence the EU?
- euchangemakers: Monday demonstrations in Germany
- euchangemakers: Visiting all exhibitions and museums in Europe is cheaper for young people and students!